Kinderzahl hängt von der Bildung ab – aber nur in Westdeutschland
Eine Ursache für die geringere Kinderzahl hochqualifizierter Frauen in Westdeutschland ist die Tatsache, dass sie die Familiengründung immer mehr verzögern und die Geburten auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Im Jahr 2011 wurden 38 % der Kinder von westdeutschen Akademikerinnen nach deren 35. Geburtstag geboren, bei ostdeutschen waren es nur 25 %. Frauen ohne akademischen Abschluss haben hingegen deutlich seltener späte Geburten, auch lassen sich kaum West-Ost-Unterschiede feststellen (16 % bzw. 14 %).
Je länger Frauen mit der Geburt des ersten Kindes warten, umso kürzer wird die Zeitspanne, in der sie eine Familie gründen können. Dies verringert im Endeffekt die durchschnittliche Kinderzahl. “Der Geburtenaufschub und der Anteil der späten Geburten sind bei westdeutschen Akademikerinnen auch im internationalen Vergleich stark ausgeprägt”, so Bujard.